Lio
Kurz sah ich mich um und bemerkte, dass das hier wohl das unentspannteste Essen war, das ich je erlebt hatte. Niemand sagte irgendetwas, jeder schien sich ganz besonders auf sein Essen zu konzentrieren. Ich konnte nicht anders als leicht den Kopf zu schütteln. Das war lächerlich. Dieser Aufenthalt hier würde niemandem auch nur im Geringsten helfen.

Madison
Ich starrte weiterhin auf mein Handy und bemerkte so erst gar nicht, dass mir Trinken und auch etwas zu essen hingestellt wurde. Erst als der Kellner mich antippte und dann auch gefühlt schon wieder verschwunden war bemerkte ich es. Ein Augenverdrehen konnte ich mir dabei nicht verkneifen. Na ganz toll. Was sollte ich damit jetzt anfangen? Ich trank einen Schluck, dann widmete ich mich wieder meinem Essen.

Lio
Ich aß in Ruhe und trank noch etwas, während ich meine Umgebung begann zu analysieren. Und wieder einmal kam ich zum gleichen Entschluss: Niemand hier würde je die Chance auf ein normales Leben haben. Wieso also waren sie hier? Was wollten die alle damit erreichen?

Madison
Ich starrte weiter auf mein Handyspiel, dabei sah ich jedoch aus dem Augenwinkel immer wieder das Essen. Ich sollte es zumindest versuchen. Anders würde es nicht gehen, wenn ich wirklich zumindest wieder ein wenig zunehmen wollte. Also legte ich mein Handy weg und griff nach der Gabel, tat etwas Essen darauf. Doch sobald ich meine Hand anhob begann diese zu zittern. Beschämt verschnellerte ich meine Bewegung, damit es ja niemand mitbekam, und zwang mir dann den Bissen hinunter.

Lio
Schließlich begannen die ersten Menschen aufzustehen und zu gehen. Kurz überlegte ich, entschied mich dann aber ebenfalls dazu aufzustehen und mich in den angegebenen Raum zu begeben. Dort saß eine Frau die anscheinend schon zu warten schien und mich bat Platz zu nehmen. Auf die anderen würden wir noch warten.

Madison
ich aß ungefähr drei Bissen, bis mir wieder einmal so schlecht war, dass ich das Gefühl hatte mich jede Sekunde übergeben zu müssen. Also legte ich die Gabel wieder weg und trank noch etwas. Verdammt, mir war echt übel.

Madison
Ich biss fest die Zähne zusammen um mir einen Kommentar zu verkneifen und starrte einmal mehr auf diesen Teller. Das hatte gesessen. Unwillkürlich wurde mir noch schlechter. Ich würde ja, wenn ich könnte. Verdammt. Aber es ging eben nicht. Das musste ich solchen Leuten aber nicht erklären, sie würden es eh nicht verstehen. Ich verstand es ja selbst nicht. Deswegen verstand ich auch nicht, wieso ich hier sein musste. Dennoch erhob ich mich schließlich und ging in diesen Raum, setzte mich dann auf den Stuhl der möglichst weit in der Ecke stand und versank etwas mehr in meinem Pulli. Ich wollte hier einfach nurnoch weg.

Lio
Ich musterte die anderen aufmerksam. Jeder schien sehr eigene und unterschiedliche Probleme zu haben. Daher verstand ich nicht ganz was es bringen würde, uns zusammen in eine Gruppe zu stecken, aber gut, ich hatte vermutlich nicht genug Sachverständnis um darüber zu urteilen.

Lio
Ich sah ebenfalls fragend zu der Frau. Guter Punkt, was sollte das hier werden? "Ihr seid hier, um euch erstmal besser kennen zu lernen. Deswegen möchte ich, dass sich ersteinmal jeder mit Namen vorstellt und sagt wieso er hier ist. Also, was ist eure Schwäche, woher kommt das und wie glaubt ihr könntet ihr damit umgehen." Die Vorsichtigkeit mit der diese Frau psychische Probleme umschrieb brachte mich dazu mit den Augen zu rollen. War das ihr Ernst? "Freiwillige?", wollte sie dann wissen wozu ich nur verächtlich schnaubte. Ja, aber sicher doch. Leider lief das nicht wie geplant. "Du willst also anfangen? Wir hören." Einen Moment sah ich sie irritiert an, ehe ich verstand und seufzte. Na ganz toll. Aber es wäre wohl noch anstrengender sich dem ganzen hier entgegenzustellen, dann würde es länger dauern. Also fing ich an. "Ich bin Lio. Ich bin hier weil ich Rauschmittel genutzt habe und grad durch den Entzug durch bin", erklärte ich, sehr verkürzt. Zudem ließ ich einen Teil aus, was auch die Frau zu bemerken schien, weswegen sie mich dazu drängte weiterzureden. Genervt atmete ich aus. "Ich hab das Zeug genommen weil ich Depressionen habe, zufrieden?", brummte ich augenrollend, lehnte mich dann nach hinten. Das musste jetzt auch erstmal reichen. Schließlich sah die Frau zu meiner Rechten und fragte nun den Typen rechts neben mir, ob er nicht auch bitte etwas sagen könnte.

Madison
Ich hörte mehr oder weniger halbherzig hin. Wobei ich es nicht shcaffte abzuschalten, da es mir falsch erschien, solche Gespräche zu ignorieren.

Lio
Ich hörte Chris zu und naja, ich konnte es verstehen. Ständig viel Druck....da brauche man halt was zum Abreagieren, ich kannte das ja selbst gut genug. Die Frau nickte leicht und ging dann weiter wandte sich nun an Irina. Ich sah nun auch aufmerksam zu ihr wartete ab.

Madison
Ich hörte einfach weiter zu, dabei realisierte ich kaum, dass ich jeden Moment ebenfalls dran war.

Madison
Ich hörte dem jungen Mädchen aufmerksam zu. Auch die Frau schien das zu tun. "Möchtest du uns diese Ängste etwas genauer erläutern?", fragte sie sanft nach.

Madison
Die Frau nickte nochmal, dann sah sie zu mir. "Und du?", fragte sie, mit einer etwas zu sanften Stimme. Einen Moment realisierte ich gar nicht, dass sie mich meinte. Aber doch, ich musste jetzt antworten. "Nennt sich Posttraumatische Belastungsstörung", meinte ich also einfach recht kurz und bündig. Mehr mussten sie meiner Meinung nach nicht wissen. Das sah die Frau aber anders. "Würdest du das bitte etwas erklären und vielleicht auch die Gründe erläutern?", meinte sie, einmal mehr mit dieser übertrieben sanften Stimme. Innerlich seufzte ich laut, zeigte das natürlich aber nicht nach außen hin. "Eh....ja, das macht so....Zustände. Und ich kann nichts essen...." Mehr würde ich darüber wirklich nicht sagen, schon gar nicht über diese Zustände. "Und die Gründe...uhm....ich nehme mal an....Stress und der Selbstmord meiner Mutter?" Diesmal klang ich unsicherer als ich wollte, denn ich wusste es selbst nicht so genau.